Rund um die Seen im Tessin
Tessin
Tourentipps Teil 1
Mendrisiotto
Die Region drum herum, das Mendrisiotto bietet ebenfalls unterschiedlichste Attraktionen. Zum Beispiel das Baptisterium in Riva San Vitale besuchen. Die Taufkapelle ist über 1.500 Jahre alt und das älteste christliche Bauwerk der Schweiz. Diese Besichtigung lässt sich prima mit einer Tour um den Monte San Giorgio verbinden, immer am Wasser entlang. Der Monte San Giorgio selbst ermöglicht noch viel tiefere Einblicke in die Vergangenheit. Der Berg ist eine Fundgrube für Fossilien aus dem mittleren Trias und deshalb Weltnaturerbe der UNESCO. Entsprechend spannend ist ein Besuch im Fossilienmuseum in Meride.
Kurven? Ja, gibt’s im Mendrisiotto auch. Und faszinierende Natur obendrein: Im Muggiotal kann man beides genießen. Hier hat der Fluss Breggia eine sehenswerte Schlucht in die Hügellandschaft gefräst. Idyllische Bergdörfer wechseln sich mit Kastanienwäldern, Weinbergen und Almwiesen ab.
Lugano
Abseits der Städte ist das ganze Ticino reich an kleinen, oft schwer zu findenden Pass-Sträßchen. Eine davon beginnt südlich von Lugano in einem Vorort mit dem treffenden Namen Paradiso. Nach steilem Aufstieg verläuft das Sträßchen parallel zum Seeufer über Carona hinunter nach Morcote und zurück zum See. Hier entstanden übrigens auch einige der diesjährigen Fotos für Louis. Auf der anderen Seite der Halbinsel, in Montagnola, lebte der berühmte Schriftsteller Hermann Hesse von 1919 bis zu seinem Tod 1962. Ihm ist dort auch ein Museum gewidmet.
"Für Liebhaber extrem kurviger Streckenführung."
Nur ein paar Kilometer weg vom Trubel des Seeufers, nördlich von Lugano, beginnt eine andere Welt: der Malcantone. Voralpen-Idylle vom Allerfeinsten, kleine Bergdörfer mit den Rustici, den typischen Tessiner Bruchsteinhäusern, Weingärten, Wiesen, Wälder, vor allem alte Kastanien-Haine, denn Ess-Kastanien waren lange ein wichtiges Grundnahrungsmittel im Tessin. Den Aufstieg von Gravesano bildet eine Aneinanderreihung von 19 Kehren. Eine gewisse Bergerfahrung kann also nicht schaden.
Unbedingt empfehlenswert für Liebhaber extrem kurviger Streckenführung: die Alpe di Neggia. Das schmale Sträßchen beginnt in Vira am Lago Maggiore und endet in Italien, genauer in Maccagno, ebenfalls am Lago Maggiore und bietet zwischendurch wunderschöne Ausblicke auf den See. Ungefähr auf halber Strecke passiert man dabei die schweizerisch-italienische Grenze. Der Scheitelpunkt liegt zwar mit knapp 1.400 Metern weit unter dem hochalpinen Bereich, aber der Höhenunterschied von 1.200 Metern ist aller Ehren wert.
Wer Kurvenspaß mit Motorradhistorie verbinden will, darf einen Abstecher in die italienische Nachbarschaft nicht verpassen. Wenige Kilometer östlich der Grenze liegt der Comer See. An dessen Ufer ist eine der glorreichsten Marken Italiens zuhause: Moto Guzzi. Führungen durchs Werksmuseum in Mandello del Lario sind kostenlos. Über die Öffnungszeiten informiert die Website von Moto Guzzi.
Touren durch das Tessin
Ideale Rundroute für Motorradfans, die das Tessin auf zwei Rädern erkunden wollen. Die Burgen von Bellinzona und der Monte San Giorgio (beide Welterbe der UNESCO), die Seepromenade von Ascona und der panoramische Gipfel des Monte Brèsind einige Highlights dieser Fahrstrecke durch die italienische Schweiz.
Zu den Touren (Google Maps)
Tessin mal anders
Schifffahrt auf den Seen
Das Tessin mal aus einer anderen Perspektive betrachten? Das geht am besten bei einer der Schiffsrundfahrten, die auf dem Lago di Lugano oder Lago Maggiore angeboten werden.
Seilbahn
Unbedingt empfehlenswert ist die Fahrt mit der Seilbahn zur Alpe Foppa am Monte Tamaro. Die vom Tessiner Star-Architekten Mario Botta entworfene Kirche Santa Maria degli Angeli ist ein Meisterwerk zeitgenössischer Architektur.
Zahnradbahn
Noch höher hinauf geht es mit der Zahnradbahn auf den Monte Generoso nördlich von Mendrisio. Einen spektakuläreren Blick auf den gesamten Luganer See wird man schwerlich finden. Der Monte Generoso wird erst im Jahr 2017 wieder eröffnet, dafür mit einem tollen neuen Bauwerk von Mario Botta auf dem Gipfel.
Gastronomie
Kulinarische Tradition
Typisch für die Tessiner Gastronomie sind die Grotti, meist einfache, rustikale Restaurants, in denen die Spezialitäten des Landes serviert werden, z. B. Schmorbraten mit Polenta oder Risotto. Und dazu eine Gazosa ticinese, eine der typischen Limonaden.
Süsse Träume aus dem Süden
Im Grand-Café al Porto in Lugano fühlt man sich zurückversetzt in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Und die Gelateria Venturini in Bellinzona pflegt schon seit Generationen die Kunst der Speiseeisherstellung – Erfahrung, die man schmecken kann.
Weiteres Tourenmaterial
Kartenmaterial
Topbild
- Alpe di Neggia: Eine der tollsten Kurvensammlungen im Tessin.
© Jörg Künstle
Hinweis zum Kartenmaterial
Um die Nachfahrbarkeit unserer Tourenvorschläge zu gewährleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung können Sie diese gpx-Dateien in das für Ihr Navigationsgerät passende Routenprogramm importieren und dann in für das Gerät verdauliche Portionen aufteilen. Die endgültige Dateigröße ist dann abhängig vom Navi Modell und der zugehörigen Software-Version. Sollten Sie keine Routensoftware besitzen, lässt sich diese Datei auch in den gängigen online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten für nahezu alle Geräte auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.