Dresden – Passau Motorradtour
- 790 km
- 3 Tage
- 1130 m
Tour durch Deutschlands wilden Osten
1. Abschnitt: Dresden bis Bärenstein-Kühberg
Dresden, auch Elbflorenz genannt, ist der Startpunkt unserer Mittelgebirgsreise durch Ost- und Südost-Deutschland. Idealerweise liegen die Hauptattraktionen Dresdens, wie z.B. die Semperoper, der Zwinger und die Frauenkirche, dicht beieinander und lassen sich vom einmal zentral geparkten Bike ideal erlaufen. Allerdings wollen wir es mit dem Laufen nicht übertreiben und wechseln von der Hochkultur zur Motorradkultur. Diese erschließt sich uns nach flotten Osterzgebirgskurven im Schloss Augustusburg. Hier finden viele Bikertreffen statt, das Wintertreffen ist wohl das Bekannteste. Ein absolutes Muss ist auch die Motorradausstellung im Inneren des Renaissancegebäudes. Inzwischen ist auch Ben mit seiner Aprilia im Schloss eingetroffen. Mit dem Italo-Sportler führt er uns dann elegant durchs Zschopautal, mit Ziel Fichtenhäusel. Das Fichtenhäusel in Bärenstein-Kühberg ist Hotel, Café und Motorradtreff zugleich. Das, was Inhaber Ben und seine Familie, die Langers, da in kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben, ist aller Ehren wert. Sie hatten das renovierungsbedürftige Anwesen nach dem Kauf im letzten Jahr in vielen Arbeitsstunden saniert und ihm ein unverwechselbares und lebendiges Flair gegeben.
2. Abschnitt: Bärenstein-Kühberg bis Kulmbach
Wir powern am nächsten Tag parallel zur tschechischen Grenze und mit einem Abstecher auf den 1.214 Meter hohen Fichtelberg, zur Talsperre Eibenstock. Der nach dem Fassungsvermögen größte deutsche Stausee ist auch ein beliebter Bikertreff. Kernig durchfahren wir jetzt das Vogtland, das neben einer Menge weiterer Talsperren noch einen ganz besonderen Treff zu bieten hat – das Schleizer Dreieck. Deutschlands älteste Naturrennstrecke begrüßt am ehemaligen Fahrerlager noch immer jede Menge Kradler zum Kollegentalk.
Den Pausenkaffee genießen wir in der Krone in Ebersdorf, die von vielen Motorradreisenden gerne als motorradfreundlicher Übernachtungsort für ausgedehnte Touren im Thüringer Wald genutzt wird.
Jetzt haben wir den Frankenwald im Visier und freuen uns bereits auf die heimliche deutsche Bierhauptstadt, das fränkische Kulmbach. Mit ihrer jährlichen Motorradsternfahrt hat sich die Markgrafenstadt einen festen Platz in vielen Terminkalendern erobert. Wenn sich Ende April tausende Motorradfans zum Abrocken und Feiern treffen, steht Kulmbach Kopf. Umfangreiche Ausstellerpräsentationen, Stuntshows und ein gewaltiger Korso runden den gelungenen Motorradspaß ab.
Der Kulmbacher-Land-Tourismus sorgt mit einer ordentlichen Tourenkarte, engagierten Unterkunftsbetrieben und gut aufgearbeiteten Web-Infos auch im Rest des Jahres für optimale Tourerbetreuung. Bei unserem Aufenthalt mutieren wir am Abend zu Brauereigasthoftestern, sind von der gebotenen Leistung restlos überzeugt, behalten uns aber, völlig uneigennützig, zukünftige Überprüfungen vor.
3. Abschnitt: Kulmbach bis Spiegelau
Vorbei am 1.023 Meter hohen Ochsenkopf führt uns die Motorradstraße dann am nächsten Tag durch das Kurvenland des Fichtelgebirges und von dort direkt in die Oberpfalz. Auch hier überrascht so manches Sträßchen mit hervorragender Motorradtauglichkeit. Der Oberpfälzer Wald ist ein nettes Vorspiel für die Hammerregion im Südosten Deutschlands – den Bayerischen Wald.
Da Woid – auf Deutsch: der Wald – ist ein Kracher für Motorradfahrer. Die herrliche Kombination aus allen Varianten der Farbe Grün mit knackigen Motorradwegen ist in unserer Republik wohl einmalig. Immer wieder wechseln grandiose Ausblicke mit herrlichen Walddurchfahrten. Die klassischen Tourismusthemen Glas und Bärwurz sind allgegenwertig. Wir stoppen auf einen Pott Kaffee am Bikertreff Arbersee, passieren den Grenzort Bayerisch Eisenstein und vertreten uns in der Glasstadt Zwiesel die Füße. Es ist erstaunlich leer, und es wird nicht nur an so mancher Geschäfts-Deko klar, dass man in der Region zu lange auf traditionelle Themen und die Zielgruppe 60+ gesetzt hat.
Im Gegensatz dazu hat unser Franzl, der Bikerwirt vom Hotel Waldfrieden in Spiegelau, alles richtig gemacht. Der begeisterte Yamaha-Ténéré-Fahrer ist mit seinem Motorradhotel seit vielen Jahren Anlaufpunkt für Tourenfahrer mit Ziel Bayerischer Wald und Tschechien.
4. Abschnitt: Spiegelau bis Passau
Am nächsten Tag wollen wir unser Tourenziel Passau erreichen. Vorher stehen noch interessante Stopps und geniale Motorradstrecken auf dem Programm. Der Erste ist nur wenige Kilometer entfernt. Die Krimihochburg des Bayerischen Waldes. Im Ort Schönberg plant das Krimi-Autorenduo Frimberger/Wandtner eine Bluttat nach der anderen. Persönlich trifft man die beiden, doch sehr friedlichen Zeitgenossen meistens im örtlichen Buchladen an, wo sie ihre Gänsehaut-Werke gerne auch signieren. Weit weniger brutal geht es im Motorradmuseum in Jandelsbrunn und auf Gut Riedelsbach in Neureichenau zu. Hier führt Biersommelier Bernhard Sitter fachkundig durch sein Brauerei-Kulturmuseum und hat im 1. Bier- und Wohlfühlhotel noch die eine oder andere schaumige Überraschung parat.
Wir müssen allerdings verzichten, denn der Motorradspaß entlang der österreichischen Grenze, fordert einen klaren Kopf.
Mit der Drei-Flüsse-Stadt Passau findet die Route einen würdigen Abschlusspunkt, der mit seiner einmaligen Atmosphäre zu begeistern weiß. Dies sehen auch die weiß-blau Fans so, die jährlich an Pfingsten zu den BMW-Motorrad- und GS-Tagen hier aufschlagen. Mit dem Organisator dieses Events, dem GS-Motorradmagazin-Herausgeber Armin Würfl, haben wir einen hervorragenden Passau-Führer für die nächsten Stunden gefunden, während die Bikes bereits in der Hotelgarage parken. Und jetzt darf’s auch gern ein Bierchen sein.
Das Erzgebirge
Das deutsch-tschechische Mittelgebirge hat mit dem 1.214 Meter hohen Fichtelberg in Deutschland und dem 1.244 Meter hohen Keilberg in Tschechien seine höchsten Punkte. Die rund 150 Kilometer lange Kammlinie des Gebirgszugs ist dabei durchschnittlich 40 Kilometer breit. Im Land der Nussknacker und Räuchermännchen lassen es auch die Kurvenknacker gerne rauchen.
Frankenwald/Fichtelgebirge
Die oberfränkischen Mittelgebirge Frankenwald und Fichtelgebirge befinden sich im Dreieck Hof-Kulmbach-Bayreuth und knacken am Schneeberg und am Ochsenkopf sogar die 1.000-Meter-Marke. Vor allem in und um Kulmbach, sowie in Bad Berneck und um den Ochsenkopf ist man sehr Motorrad-engagiert.
Der Bayerische Wald
Der Bayerische Wald erstreckt sich über rund 100 Kilometer entlang der deutsch-tschechischen Grenze. Dabei ist der Große Arber mit seinen 1.456 Metern der höchste Gipfel des Mittelgebirges. Motorradfahrer sind vor allem vom dichten Netz kleiner und kurvenreicher Straßen begeistert.
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Hinweis zum Kartenmaterial
Um die Nachfahrbarkeit unserer Tourenvorschläge zu gewährleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung kannst du diese gpx-Dateien in das für dein Navigationsgerät passende Routenprogramm importieren und dann in für das Gerät verdauliche Portionen aufteilen. Die endgültige Dateigröße ist dann abhängig vom Navi-Modell und der zugehörigen Software-Version. Solltest du keine Routensoftware besitzen, lässt sich diese Datei auch in den gängigen Online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten für nahezu alle Geräte auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.